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Sophie Strauß
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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Seminar für Ethnologie
Reichardtstraße 11
06114 Halle (Saale)
Sophie Strauß

Doktorandin (Stipendiatin 12/2008 - 11/2012)
Betreuer: Prof. Dr. Burkhard Schnepel
Übersicht
Strategien in Wasserrechtsdisputen. Die Lösung von Wasserrechtskonflikten im rechtspluralistischen Kontext der balinesischen Nassreiskultur
Das Forschungsvorhaben hat akute Wasserrechtskonflikte im Kontext des Nassreisanbaus auf Bali (Indonesien) aus rechtsethnologischer Perspektive zum Gegenstand. Balinesische Bewässerungsgemeinschaften (Subak) müssen ihre Nutzung von Wasserressourcen für den Nassreisanbau besonders im touristisch massiv erschlossenen Süden der Insel mit verschiedenen anderen kommerziellen und auch nicht-kommerziellen Nutzersektoren mit hohem Wasserverbrauch koordinieren, was zu einer Übernutzung und einer wachsenden Zahl von Missernten im Verlauf der letzten 10-15 Jahre besonders im Süden der Insel geführt hat.
Um Wasser konkurrierende Nutzergruppen sind Subak-Gemeinschaften, Privathaushalte im ruralen und urbanen Raum, regionale halb-staatliche Trinkwasserversorgungsbetriebe (Perusahaan Daerah Air Minum, PDAMs), touristische Einrichtungen (wie Restaurants, Hotels mit Swimmingpools und Golfplätzen), private transnationale Wasserfirmen, Industrie sowie die Umwelt. Im Fokus der Forschung werden die Interaktionen zwischen Angehörigen verschiedener Nutzergruppen und ihre Verhandlungsaktivitäten stehen sowie ihre Nutzung und ihr Bezug auf unterschiedliche rechtliche Sphären, welche den Zugang zu Wasser regeln, z.B. auf Subak-Recht als Gewohnheitsrecht (indon. adat), auf staatliches Recht als Basis für an Wasserfirmen und touristische Großprojekte ausgehändigte Lizenzen oder auf lokales Recht als Grundlage eines relativ ungeregelten Zugangs zu Grundwasser durch Privathaushalte und kleine Tourismuseinrichtungen.
In einer einjährigen ethnographischen Feldforschung sollen die Interaktionen, Verhandlungs- und Konfliktbeilegungsstrategien der Akteure und ihr jeweiliger Zugang zu verschiedenen rechtlichen Repertoires als Legitimation ihres Zugangs zu Wasserressourcen vor dem Hintergrund der Veränderungen im Wassersektor durch die Dezentralisierung seit 1998 und eine damit einhergehende neue Gesetzgebung auf nationaler und regionaler Ebene analysiert werden. Ziel der Forschung ist ein Verständnis von den Auswirkungen, die die neue Gesetzeslage und massive Einflüsse des Tourismus und des Privatsektors auf das Konfliktmanagement und die Verhandlungen der Nutzersektoren in der Konkurrenz um die begrenzte Ressource Wasser haben. Insbesondere steht das Verhältnis der Subak-Gemeinschaften als adat-rechtlichen Institutionen zu Privathaushalten (beide mit nicht-kommerzieller Wassernutzung) und zu Sektoren mit kommerzieller Wassernutzung (Tourismus, private Firmen) im Mittelpunkt der Forschung sowie die Rolle, die Regierungsautoritäten und andere Interessengruppen wie z.B. NGOs auf verschiedenen Ebenen der Disputsverhandlungen spielen.
Curriculum Vitae
Ausbildung
Lehr- und Berufserfahrungen
Publikationen
2011 | Water conflicts between different user groups in South Bali, Indonesia. In: Human Ecology, Vol 39 (1), pp. 69-79. New York, Heidelberg: Springer. |
2009 |
Jero Mangku Dalem I Nyoman Sutarmi / Sophie Strauß: "Ich brachte es nicht übers Herz, ihr diese Dinge nicht mitzuteilen". In: Elfriede Hermann, Karin Klenke, Michael Dickhardt (eds.): Form, Macht, Differenz. Motive und Felder ethnologischen Forschens. Göttingen: Göttinger Universitätsverlag, pp. 65-76. |
2006 |
Konkurrenz um die Ressource Wasser. Nutzungskonflikte am Beispiel der südbalinesischen Reiskultur. Göttingen: Elektronische Publikation der Universität Göttingen. http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl/?webdoc-1753 |
Working Papers und Präsentationen
Sprachkenntnisse
Deutsch (Muttersprache), Indonesisch, Englisch (fließend), Schwedisch (gut), Französisch, Latein (Schulkenntnisse), Balinesisch, Spanisch, Niederländisch (Grundkenntnisse)