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Organising Access to Treatment: An analysis of the procurement of HIV/AIDS medicine in Uganda

 Das Ziel dieses kurzen Feldforschungsaufenthaltes in Genf/Schweiz bestand zunächst in der ersten Kontaktaufnahme zu den wichtigsten internationalen Gesundheitsorganisationen, wie The Global Fund to Fight HIV/AIDS, Malaria, and Tuberculosis (Global Fund), World Health Organisation (WHO), und Medecins-Sans-Frontiere (MSF). Während des einwöchigen Aufenthaltes wurden vier semi-strukturierte Interviews mit Vertretern der genannten Organisationen zum Einkauf von HIV/AIDS Medikamenten geführt. Wegen anderweitiger Termine konnten von Seiten der Interviewpartner nicht alle Termine, die im Vorfeld verabredet wurden, wahrgenommen werden.

Die Gesprächspartner arbeiten in den zuständigen Abteilungen für den Einkauf von Medikamenten und konnten mir daher Informationen zu den aktuellen Zahlen zum Einkauf von HIV/AIDS Medikamenten in Uganda bieten. Sie berichteten sehr offen über ihre Erfahrungen mit den Problemen im Beschaffungswesen in den Nehmerländern und den Schwierigkeiten im alltäglichen Zugang zu diesen Medikamenten. Die Gesprächspartner betonten dabei unterschiedliche Aspekte, die zusammengenommen ein facettenreiches Bild der gegenwärtigen Entwicklungen ergeben, so unterstrich z.B. mein Gesprächspartner von MSF die praktischen Einschränkungen des Übereinkommens über handelsbezogene Aspekte der Rechte am geistigen Eigentum (TRIPS) für die Preisentwicklung im globalen Medikamentenmärkten, die den Alltag seiner Abteilung bestimmen. Neben detaillierten Auskünften zur Organisation des Einkaufs in Genf oder aber in den Nehmerländern wurden zukünftige Entwicklungen wie die Zentralisierung des Einkauf von Medikamenten durch den Global Fund angesprochen und in den Kontext der globalen Gesundheitspolitik gestellt.

In den Gesprächen entwickelten sich zwar unterschiedliche Pläne, Einschätzungen und Vorstellungen über die konkrete Umsetzung der Einkaufsverfahren für HIV/AIDS Medikamente, aber die jeweilige Problematisierung des Einkaufsverfahrens und die geplanten Anpassungsmaßnahmen ergaben ein erstaunlich dynamisches und selbstbewusstes Bild dieser Geberorganisationen und ihren zukünftigen Aufgaben im Feld der globalen Gesundheitspolitik.

Die Interviews sind in die weitere Ausarbeitung des Promotionsprojektes eingeflossen. Aspekte, wie z.B. die Konzeptualisierung des Netzwerks von internationalen Geberorganisationen in der Gesundheitspolitik wurden in dem Projektvorschlag genauer herausgearbeitet. Auch wurde die Frage nach der zukünftigen der Preisentwicklung für HIV/AIDS Medikamente korrigiert. Für den weiteren Verlauf des Promotionsprojektes ist ein weiterer Feldforschungsaufenthalt bei einer dieser Organisationen ratsam, bei der eine detaillierte Studie zu den Praktiken und Regulierungen im Beschaffungswesen durchzuführen wäre. Dies kann vor oder nach einem mehrmonatigen Feldforschungsaufenthalt in Uganda erfolgen, bei der die lokale Umsetzung von Einkaufsverfahren untersucht wird. Die bisherigen Erörterungen der Vertreter der Geberorganisationen werden zusammen mit den weiteren Feldforschungsaktivitäten in die Analyse der entstehenden Wechselwirkungen internationaler und nationaler Gesundheitsorganisationen im Bereich von HIV/AIDS Medikamenten einfließen.

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