Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Bericht über einen Forschungsaufenthalt in Hamburg zum Quellenstudium

 04. - 12.12.2008

von Florian Klingele

 In der auf die Frühzeit der Kolonisierung und Missionierung Lateinamerikas spezialisierten Carlos-Linga-Bibliothek recherchierte ich nach aussagekräftigen Quellen in Briefen, Reiseberichten und weiteren Texten zu Mariengnadenbildern in Brasilien, die Rückschlüsse auf Interaktionen in der Bildbenutzung zwischen den dort aufeinander treffenden Kulturen zulassen. Verfügbar waren dort unter anderem sämtliche Bände des „Neuen Welt Botts“, einer Kompilation von ca. eintausend Jesuitenbriefen und -berichten aus Missionen in der ganzen Welt aus dem frühen 18. Jh. von Josef Stöcklein und Nachfolgern, sowie ein weiterer Atlas Marianus von Heinrich Scherer aus dem Jahr 1702.

Dabei stellte sich das Problem, dass diese und andere weniger umfangreiche Quellen sowie weitere dort vorhandene Sekundärliteratur weder quantitativ ausreichend  noch qualitativ  ‚mikroskopisch’ und detailliert genug waren – es fand sich lediglich ein einziger, wenige Zeilen umfassender Bericht –, um als Basis weitergehender Analysen des Bildgebrauchs zu dienen. Auch ergab sich mir weiterhin keine Möglichkeit, Zugang zu dem Gebrauch der Bilder durch nichteuropäische Kulturen zu erhalten, sei es durch direkte Beschreibung oder implizite Hinweise in europäischen Berichten.

Diese Schwierigkeiten bewogen mich letztlich, vom ursprünglichen Forschungsvorhaben Abstand zu nehmen und mich auf das Problem der Wundertätigkeit der Bilder zu konzentrieren. Dies soll an Bildern im europäischen (spezieller: süddeutschen) Raum untersucht werden.

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