Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschungsaufenthalt an der Universidad de Buenos Aires 06.02.-02.04.11

Durchführung des Projekts "Reflecting Postcolonialism and Feminism: The application of northern concepts in the southern hemisphere."

von Stefan Knauss

Das vom DAAD unterstützte Projekt war der Erforschung politischer Subjektivität im Spiegel der (post)kolonialen Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika gewidmet. Die Rezeption europäischer Konzepte angesichts der Konstruktion der politischen Identität Lateinamerikas war dabei ein Hauptschwerpunkt. Das Studium der kolonialen Vergangenheit und der aktuellen Debatten wurde unterstützt von Frau Dr. María Cecilia Abdo Ferez (Instituto de Investigaciones Gino Germani (FSoC/ UBA)) und Frau Dr. Karina Bidaseca (Insituto de Altos Estudios Sociales). Die Ergebnisse der Arbeit wurden in der Veranstaltung „Encuentro de discusión sobre postcolonialismo/decolonialismo en América Latina“ zusammengetragen, bei dem ich einen Vortrag über Postkoloniale Philosophie in Lateinamerika halten konnte, dessen Veröffentlichung geplant ist. Ziel war dabei zu untersuchen, inwiefern sich postkoloniales Denken in Lateinamerika herausgebildet hat, welche Merkmale es besitzt und wie es sich damit vom postkolonialen Diskurs in anderen Erdteilen unterscheidet.

Seitens der Graduiertenschule SCM wurde der Aufenthalt von PD Dr. Ralph Buchenhorst zum Teil sogar vor Ort in Buenos Aires begleitet, was neben der gemeinsamen Arbeit in der Reading-Group „Lateinamerikanisches Denken“ in Halle auch die Zusammenarbeit mit dem Centro de Investigaciones Filosoficas (CIF), namentlich mit Prof. Dr. Daniel Brauer (Departamento de Filosofia, UBA) und Dr. Hector Arrese Igor (Universidad Nacional de la Plata) bedeutete. Auf diese Weise kann in Zukunft die Anbindung der kulturwissenschaftlichen Fragestellung um eine postkoloniale lateinamerikanische Philosophie und der Umgang mit alternativen lateinamerikanischen Epistemologien an die Debatte der internationalen Gerechtigkeit hergestellt werden. Innerhalb der Graduiertenschule werden die Vorbereitungen dafür durch den regen interdisziplinären Austausch in einem Lesekreis getroffen, ein weiterer Aufenthalt in Buenos Aires selbst wird die erarbeiteten Standpunkte dann zur Diskussion mit iberoamerikanischen Fachkollegen stellen können. Der Fokus soll dann stärker auf der Debatte um internationale Gerechtigkeit und aktuellen Entwicklungen im Völkerrecht liegen.

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