Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Plurale der Referenzialität im poetischen Text

von Mo’ien Ahmad Abdel-Rahman Abu-Saif

Gliederungspunkte der Präsentation

  • Definition der Plurale der Referenzialität
  • Anwendungsformen von Materialen
  • Beispiele
  • Zusammenfassung

1. Definition der Plurale der Referenzialität im poetischen Text

2. Anwendungsformen von Materialen

2.1 Zitierung

  • Übernahme des Originaltextes in den poetischen Text in gleicher Weise ohne Veränderung
  • Nutzung von Kennzeichnungsmöglichkeiten des zitierten Textes im poetischen Text durch Klammern etc.
  • Beispieltext Mahmud Darwisch/Zitat Evangelien

2.2 Imitation

  • Imitation des Originaltextes durch poetischen Text
  • Originaltext als Modell oder Muster, dessen Formulierung, Satzbau, Ausdrucksweise, Gedanken usw. als Vorbild genommen werden
  • Imitation ist beabsichtigt und nicht zufällig
  • Der poetische Text, der sich der Imitation bedient, bringt meistens keine Neuerung, sondern beschränkt sich auf eine Wiederholung des Referenztextes

2.3 Referenz und Adaptation

  • Referenz und Adaptation
  • Referenz auf eine bereits bekannte Vorstellung und deren Neufassung in geändertem Rahmen
  • Änderung der Vorstellung in neuem Gesicht oder neuen Rahmen
  • Die Referenz passiert auf vielfaltige Weise: Adaptation auf Symbole wie zum Beispiel das Kreuz in der christlichen Kultur
  • Adaptation auf bekannte Persönlichkeiten in verschiedenen Kulturen wie Propheten, Religionsgelehrte und Persönlichkeiten, die eine bestimmte Rolle in der Geschichte hatten, sei sie positiv oder negativ
  • Adaptation auf eine bekannte Geschichte, zum Beispiel die Geschichte von der Sintflut und Noah, von Josef oder die Opferung Isaaks durch Abraham.
  • Adaptation auf Ereignisse und wiederkehrende Rituale und Verhaltensweisen, zum Beispiel Fasten, Krieg.
  • Adaptation auf Bilder und anderes.

2.4 Mischung der Methoden

  • Mischung der oben genannten Methoden im poetischen Text, so dass in einem Text sich Zitat, Imitation und Referenz vermischen.
  • Vermischung der drei Methoden in einem einzigen Ausdruck
  • Beispieltext: Gedicht der Opferung von Mahmud Darwisch

3. Beispiele

Text (1)

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?".
......... Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?".
.......... Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?".

Text ( 2 )

Die Opferung
Los … schreite hin, du und nur du allein.
Um dich herum die Tempelpriester, die auf den Befehl Gottes warten, steig auf !
Oh du Opfer, zum Steinaltar, du Opferlamm,
Die Auslösung, unsere Auslösung … Steig hinauf mit Macht.

[…] Stirb, damit du erkennest
Wie sehr wir dich lieben … wie heftig wir dich lieben ! Stirb, damit wir erkennen
Wie dein ueberfliessendes Herz herabkommt auf unsere Fürbitten,
« Rutban jania »

Welche Wohltaten muessen wir leugnen ? Wer reinigt uns
Ausser dir ? Und wer befreit uns ausser dir ? Du wurdest dort geboren an unserer
Stelle. Geboren aus Licht
Und Feuer. Wir waren Tischler, tuechtig im Fertigen von Kreuzen.
So nimm denn dein Kreuz und erhebe dich
Über die Plejaden

4. Zusammenfassung

  • Der Schreiber benutzt zur poetischen Verzierung Zitate, Imitationen und Adaptionen usw. aus anderen Texten.
  • Diese plurale Refernziatität bringt sprachliche Zeichen und Symbole in den Text und hilft bei der Ausdrucksweise.
  • Ein poetischer Text benötigt für den Ausdruck immer Materialien aus anderen Texten.
  • Die Verwendung und Auswahl anderer Materialen unterliegt keinen Regeln. Grunde für die Auswahl bestimmter Texte können deren Bekanntheitsgrad, das dichterische Empfinden des Autors oder äußere Umstände, wie Politik und soziale Begebenheiten, sein.
  • Meiner Meinung nach darf man die Beziehungen poetischer Texte zu anderen Texte nicht außer Acht lassen. Ohne diesen äußeren Einfluß kann keine poetischer Text entstehen.

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