Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Dmitry Sevruk

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assoziierter Doktorand (DAAD-Stipendiat)

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Dmitry Sevruk

Universität Bamberg
Lehrstuhl für Islamwissenschaft (Prof. Dr. Patrick Franke )
96045 Bamberg

Internet: http://www.uni-bamberg.de/islamwissenschaft/personen/   

Die soziale und religiöse Entwicklung der syrischen Murshidiyya-Gemeinschaft nach ihrer Gründungsphase (ab ca. 1930 bis heute)

betreut von PD Dr. Patrick Franke

 Mein Forschungsvorhaben ist einer modernen syrischen Religionsgemeinschaft gewidmet, die im 20. Jahrhundert im westlichen Syrien infolge der Abspaltung von der Gemeinschaft der Alawiten/Nusairier entstanden ist und deren Name von einem gewissen Suleiman Murshid (1907-1946) abgeleitet wird. Obwohl einige seiner Maßnahmen, wie z. B. die Errichtung von Moscheen, offensichtlich darauf abzielten, die nusairitische Gemeinschaft dem traditionellen Islam näher zu bringen, richtete sich seine Botschaft „von vornherein ausdrücklich an die Alawiten“[*] und bereitete den Weg zur Entstehung einer neuen Gemeinde, deren weitere Entwicklung mit den Namen von Suleimans Söhnen Mudshib (1930-1952) und Sadshi (1932-1998) verbunden ist. In den Jahren 1946-1971 wurde die Gemeinschaft von Seite der syrischen Regierung geächtet und war politischer Verfolgung ausgesetzt. Nachdem aber der Alawit Hafiz al-Asad zum Präsidenten wurde, erlaubte er den Murshiditen ihre Lehre frei auszuüben. Im politischen Leben Syriens hat die Gemeinschaft eine wesentliche Rolle während des innenpolitischen Kampfes zwischen dem Präsidenten Hafez Assad und seinem Bruder Rifaat gespielt, wobei sie zuerst Rifaat unterstützt hat, danach aber die Partei von Hafiz ergriffen hat.

 Zurzeit zählt die Gemeinschaft  ca. 150 000 Mitglieder und hat eine Reihe von Unterschieden von den traditionellen Alawiten. So haben die Murshiditen z.B. keine Scheiche, sondern es gibt in jeder Gemeinde einen mulaqqin (Lehrer), der aus den gewöhnlichen Mitgliedern der Gemeinschaft gewählt wird und den jungen Murshiditen die religiöse Lehre der Gemeinde vermittelt. Bemerkenswert ist, dass auch die Frauen in der Lehre unterwiesen werden, was bei den nicht-murshiditischen Alawiten unmöglich ist.

[*] Patrick Franke, Göttliche Karriere eines syrischen Hirten: Sulaiman Mursid und die Anfänge der Mursidiyya, Berlin, 1994, S. 51.

Curriculum Vitae

Geburtsdatum03.05.1980
1997-2002Hochschulstudium an der Weißrussischen Staatsuniversität; Fakultät für internationale Beziehungen; Fachrichtung: internationale Beziehungen (Schwerpunkte: Arabisch, Geschichte, Sprachpraxis an der Universität Kairo).
2002-2009Berufliche Tätigkeit in verschiedenen Unternehmen und seit 2008 an der Weißrussischen Staatsuniversität. Berufsbezogene Aufenthalte in Syrien, im Libanon, Libyen und im Sudan.
2009-2010DAAD-Stipendiat im Orientalischen Institut in Halle (Arbeit an der Dissertation).
seit 2010Doktorand an der Universität Bamberg

Sprachen

 Russisch, Weißrussisch, Arabisch, Deutsch, Englisch.

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