Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Dr. des. João Afonso Baptista
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Universität Hamburg
Institut für Ethnologie
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www.future-okavango.de

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Dr. João Afonso Baptista

João Afonso

João Afonso

Doktorand (Stipendiat 10/2007 - 09/2010)
Verteidigung: 16.05.2011
Prädikat: magna cum laude

Betreuer: Prof. Dr. Burkhard Schnepel

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Dr. João Afonso Baptista
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Raum 231
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http://www.ethnologie.uni-hamburg.de/de/MitarbeiterInnen/Dr__Jo__o_Afonso_Baptista.html   

Die Kommodifizierung der Moral im Tourismus

Dieses Projekt verfolgt das Vorhaben, die Dynamik der lokalen Verwaltung der mosambikanischen Gemeinschaft von Canhane im Rahmen von ethnischem Tourismus zu erforschen. Primäres Ziel ist es, die von einer bestimmten afrikanischen Gemeinschaft angewendeten Abläufe hinsichtlich des Führens eines Geschäftes zu untersuchen, das die eigene Kultur hervorbringt. Während die Dynamik der Gemeinschaft den Kern der Untersuchung bildet, werden darüber hinaus die Auswirkungen der Stärkung der Gemeinschaft auf die Einheimischen analysiert.

Die Zunahme des Tourismus' stellt eine zentrale Dimension der Globalisierung dar und hat die Aufmerksamkeit auf deren soziale Auswirkungen und Leistungsvermögen gelenkt. Ungeachtet der weltweiten Ungleichheit wird dieser Vorgang nun auch als ein mögliches Mittel zur Reduzierung von Armut dargestellt.

Während der Tourismus zunahm, wurden besondere Bereiche in der Industrie kategorisiert, darunter z.B. der ethnische Tourismus. Diese Art des Tourismus' konzentriert sich auf die ethnische Einzigartigkeit, d.h. er fördert den Kontakt zwischen Menschen verschiedener Kulturen. In diesem Zusammenhang wird die "abgeschiedene" Bevölkerung das Hauptobjekt des ethnischen Tourismus'. Infolgedessen erscheint diesen Gemeinschaften ethnischer Tourismus als eine Form der Einbeziehung in das weltweite System sowie als viel versprechendes Mittel, nicht nur Armut auszurotten sondern auch um einheimische zukunftssichere Entwicklung zu befördern.

Nach Ansicht von Sozialwissenschaftlern ist zukunftssichere Entwicklung nur durch aktive einheimische Partizipation möglich, d.h. durch Stärkung der Gemeinschaft. Diese allgemein anerkannte Vorstellung ruft einen Widerspruch hervor: Weil es sich bei dieser Entwicklung um einen Vorgang handelt, der auf Wirtschaftlichkeit beruht, um aktiv zu bleiben, impliziert diese Form des Tourismus' allgemein Verwaltungsabläufe, die im Einklang mit globalen Kapitalismus-Fachwissen stehen. Folglich, und insbesondere im Rahmen des ethnischen Tourismus', hat eben dieser Vorgang Situationen hervorgebracht (bzw. erhält diese aufrecht), in denen Einheimische, die nicht über die notwendige Sachkenntnis verfügen, um ein weltweit wettbewerbsfähiges Geschäft zu führen, die Benachteiligten bleiben.

In Mosambik wird nun die Zunahme des Tourismus' als eine bestimmende Strategie für die Entwicklung des Landes betrachtet. Bis jetzt stellten die ausländischen privaten Investoren und westliche Nichtregierungsorganisationen die Hauptakteure dieses Prozesses dar. Die Mehrheit der ausgewählten mosambikanischen Gemeinschaften wurde von den beteiligten Institutionen als unfähig bezeichnet, mit dem Tourismus assoziierte Geschäfte bewältigen zu können, weswegen sie von diesem Prozess ferngehalten wurden.

Dennoch führt die mosambikanische Gemeinschaft der Canhane ihr eigenes Geschäft mit dem Tourismus, wobei die Nutzung ihrer Volkszugehörigkeit das Kerngeschäft darstellt. Darüber hinaus zeigt das Covane Gemeinschaftshäuschen, das sie seit nunmehr 3 Jahren führen, gewinnbringende Ergebnisse.

Welche Faktoren beeinflussen die gemeinschaftliche Verwaltung und wie bewältigt die Gemeinschaft diese Faktoren? Wie gestalten die Errungenschaften der Gemeinschaft hinsichtlich der Selbstverwaltung durch ethnischen Tourismus die einheimische Gesellschaft und das kulturelle System? Welches Potential übt der ethnische Tourismus auf die Stärkung der Gemeinschaft aus?


Curriculum Vitae

Akademischer Werdegang

2004Master of Science - Diplom in Anthropologie und Fertigstellung der Master of Science - Abschlussarbeit an F.C.S.H., Lissabon/Portugal
Thema der Arbeit: "Implementation strategies for Chinese immigrants in Portugal"
20003. Studienjahr Anthropologie an F.C.S.H., Lissabon/Portugal
1998Abschluss in Marketing, I.S.L.A., Lissabon/Portugal

Berufliche Tätigkeiten

07/2006-12/2006Marketing/Designer, Positive Muslims (NGO), Kapstadt/Südafrika
03/2006-07/2006Dozent an (1) Universidade Independente und (2) ICRA, Luanda/Angola
Veranstaltungen: Sozialpsychologie; Sozialpsychologie von Organisationen; Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
10/2004-02/2006Veranstaltungskoordinator, Doctors of the World (NGO), Lissabon/Portugal

Publikationen

  • Baptista, J.A.: Os Chineses - Percursos Migratórios e Estratégias de Implementação em Portugal. In: Autonomia 27 (2006).
  • Baptista, J.A.; Pereira, J.; Costa, P.: Manual do Activista. In: Autonomia 27 (2006).

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