Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Translations

Im Vordergrund stehen Transformationen der Gesellschaften Asiens und Afrikas. Theoretischer Ausgangspunkt ist die Annahme, dass soziale Transformationen stets relational zu begreifen sind und im Rahmen ihres jeweiligen lokalen Kontextes nicht ausreichend verstanden werden können. Transformationen sind vorrangig das Ergebnis translokaler Strömungen von Menschen, Ideen, Artefakten und Organisationsmodellen.

Als Schlüssel zum besseren Verständnis von Transformationen verwendet die Arbeitsgemeinschaft den Begriff der Translation. Translation impliziert ein performatives Verständnis von Wandel. Jeder Translationsvorgang verändert demnach sowohl den Übersetzenden, als auch dasjenige, das übertragen wird.

Das Konzept der Translation rückt die materielle Dimension sozialen Geschehens in den Vordergrund. Zugleich problematisiert es den Zusammenhang von Abstraktion und Verkörperung sowie die Unendlichkeit von Wandlungsprozessen.

Der Translationsansatz vermeidet sowohl die einseitige Fixierung auf Strukturen (und damit des Strukturalismus) als auch auf menschliches Handeln (und damit der Handlungstheorie und/oder Rational Choice-Theorie). Translationen schaffen etwas Neues, das weder durch den übersetzten Gegenstand noch durch den Kontext, innerhalb dessen die Übertragung stattfindet, vollständig erklärt werden kann.

Das Konzept der Translation lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von inversen Strömungen (von der Peripherie ins Zentrum) sowie auf die Durchmachtung historischer und gegenwärtiger globaler Konstellationen.

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